"Love is in the air ....!" :-) Die ersten Doppeldecker sind unterwegs.

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Die Gehörnte Mauerbien (Osmia cornuta) bei der Paarung. Typisch für diese Art ist die "quietschige" fuchsrote Färbung, während die Rost"rote" Mauerbiene (Osmia bicornis) eher unscheinbar braunrot gefärbt ist.
Gehörnte Mauerbiene Osmia cornuta Männchen Niströhre
Männchen der Gehörnten Mauerbiene heute Morgen an der Nisthilfe: "4° C hin - 4° C her, ich muß jetzt raus hier. Noch ein einziger Pollenwitz und ich werde zum Mörder!!" .
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Gehörnte Mauerbiene: Gut erkennbar sind die im Dreieck angeordneten Punktaugen im Scheitelbereich. Sie stehen über Nervenbahnen mit der Flugmuskulatur in Verbindung und tragen vermutlich zur Stabilisierung der Fluglage bei.

Ungeachtet der lausigen Kälte am Morgen (Rauhreif) hat die Temperatur doch noch ausreichend angezogen, um die Gehörnten Mauerbienen aktiv werden zu lassen. Die ersten Weibchen lassen sich auch schon blicken und damit unvermeidlich auch die ersten "Doppeldecker" :-) 
Häufig werden schlüpfende Weibchen von den Männchen, die schon einige Tage vorher geschlüpft sind, fast aus der Nistgangöffnung gezerrt. Immer wieder bilden sich Trauben aus einem zentralen Weibchen und sich daran anklammernden Männchen. Mit schöner Regelmäßigkeit plumpsen solche Knäuel dann zu Boden.


Typisch für die Männchen ist die geringere Körpergröße, der weiße "Bart" und die langen Fühler, die bei den Weibchen aus 12, bei den Männchen dagegen aus 13 Gliedern bestehen.

 

Laut dem Biologen Dr. Paul Westrich muß sich ein Männchen dieser Art ungeachtet des permanenten Ansturms von Mitbewerbern bis zu zwei Stunden am selben Weibchen festklammern, bevor es zur eigentlichen Paarung kommt. Das gelingt in der Regel nur den kräftigsten Männchen. Die Kopulation selbst habe ich leider noch nie beobachtet, geschweige den fotografiert.

Die Befruchtung der Eier erfolgt erst während der Eiablage, bis dahin wird das Sperma in einem bläschenförmigen Sammelorgan (Recpetaculum seminis) gespeichert und am Leben erhalten. Bei der Honigbienenkönigin können das bis zu vier Jahre sein, bei manchen Ameisenköniginnen sogar bis zu 15 Jahren. Der Job eines Ameisenspermiums wird daher nicht unbedingt von permanenter Action geprägt.

 

 

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Ein Trio aus Rostroten Mauerbienen unmittelbar vor dem Absturz

Aus unbefruchteten Eiern entstehen haploide (halber Chromosomensatz) Männchen, aus befruchteten diploide Weibchen. Das Weibchen kann bei der Eiablage das Geschlecht des Nachwuchses also gezielt steuern, daher befinden sich in den vordersten Brutzellen immer ausschließlich Männchen.

 

Erfolgreich begattete Weibchen senden ein aus Hormonen gebildetes Duftsignal aus, daß den Männchen signalisiert: "Vergiß es - hier läuft nicht's mehr!". Dadurch konzentrieren die Männchen ihre Aktivität auf die noch unbegatteten Weibchen und das Weibchen kann sich ungestört von permanenten Luftattacken amouröser Männchen die restlichen vier Wochen ihrer Lebenszeit um das Anlegen und Bestücken der Brutzellen kümmern. Frau hat ja schließlich auch noch etwas sinnvolles zu tun :-)

Gehörnte Mauerbiene Osmia cornuta Weibchen
Wenn ein Massenandrang von Männchen zum Absturz führt ist das lästig. Wenn dieser Sturz dann auch noch in der Gießkanne endet, ist die Leidenschaft komplett im Eimer und es ist erst einmal eine ausgiebige Putz-Session angesagt .

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