Mißmutig sitze ich vor den Nisthilfen auf meinem Balkon und warte sehnsüchtig auf das Erscheinen des ersten Männchens der Roten Mauerbiene (Osmia bicornis) das eigentlich schon vor drei Wochen hätten schlüpfen können. Seit einem Jahr liegen die Mauerbienen nun schon in ihren engen Brutröhren, Klaustrophobie scheint unter solitären Wildbienen nicht sehr verbreitet zu sein. Vermutlich klappern sie frustriert mit ihren nicht vorhandenen Zähnen und weigern sich ganz beharrlich, bei derart unchristlichen Witterungsbedingungen das Haus zu verlassen. So ein *** Frühjahr.
Bei diesem Sauwetter schiebe ich die Neubepflanzung meiner Balkonkästen immer wieder verzweifelt vor mir her. Es MUSS doch irgendwann warm werden. Muß es doch, oder? Färberkamille, Knäuelglockenblume, rundblättrige Glockenblume, Polsterglockenblume, Wegwarte, stängellose Kratzdistel, Hornklee und Bitterkraut in ihren Töpfen schauen mich jedesmal fuchsteufelswild an, wenn ich auf den Balkon gehe. Ich war einfach schon lange nicht mehr draußen, schließlich lasse ich mich nicht von cholerisch veranlagten Wildstauden erpressen. Wenn sie so weitermachen, landen sie gnadenlos in der Suppe!
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